BERCHTESGADEN (2004)

Unser diesjähriges Sommer-Urlaubsziel im südöstlichen Zipfel Deutschlands bereits nahe dem österrreichischen Salzburg gelegen, erreichten wir sehr bequem und ausgeruht mit der Bahn (Nachtzug bis München). Endlich wieder Berge! Und was für Berge!! Wir bezogen also schleunigst unsere bestens ausgerüstete und strategisch extrem günstig gelegene Ferienwohnung mit Swimmingpool und Blick auf den Watzmann (2714 m NN).

Unser Quartier bei Familie Kraus

Das über 900 Jahre alte Berchtesgaden ist das touristische Zentrum der Alpenregion zwischen Königssee, Ramsau, Bad Reichenhall und Salzburg. Trotzdem hat es sich seinen kleinstädtischen Charme erhalten können, und bietet unaufdringlich zahlreiche Annehmlichkeiten wie Kinos, einem wirklich tollen Spaßbad, Einkaufsmeile, Kulturhaus, Museen (für Nicht-Wandertage). Dazu ein funktionierener Nahverkehr und sehr gut ausgeschilderte Wander-Routen, Seilbahnen und, und, und...

Einfahrt ins Salzbergwerk Berchtesgaden. Ideal zum Abducken bei Regen.

Wir waren aber hier, um die wirklich atemberaubende Schönheit der Gegend zu erkunden. Da unsere Laura kaum noch zur Mittagsruhe überzeugt werden konnte, entschlossen wir uns, die geplanten Touren in aller Gemächlichkeit anzugehen. Mittagsverpflegung wurde mitgenommen, wobei sich auch an jeder Ecke (und auf jedem Berg) eine Gasterei befindet. In der Gegend um Berchtesgaden fließen eine Unmenge an Bächen und Bächlein - sehr zur Freude unserer Kinder. Es gab damit wieder oft Gelegenheit zum Staudamm-, Schiffe-, Türme und sonstwas-Bauen.

Blick vom Jenner auf den Königssee

Zum Pflichtprogramm gehört die Kabinenbahnfahrt auf den Jenner (1874 m NN) - selbst für Kinder und Greise ist der Gipfelsturm kein Problem. Die grandiose Rundumsicht entschädigt für jegliche Drängelei und die nicht ganz billigen Tickets. Am Wegesrand vielfältige Alpenflora mit Enzianen, Trollblumen und Silberwurz. In den Sträuchern Alpenbraunelle und Ringdrossel.

Laura mit Steinbock Alpi auf dem Jennergipfel

St. Bartholomä am Königssee, niedlich

Unvergesslich bleibt die Fahrt über den 8 km langen, sehr klaren (und kalten) Königssee. Während die meisten Besucher nur bis zum Biergarten von St. Bartholomä kommen, fuhren wir ans andere See-Ende. Von dort aus wanderten wir zum wie verwunschen aussehenden Obersee und weiter an den Fuß des beeindruckenden Röthbachwasserfalls, wo man herrlich spielen und klettern konnte.

Obersee in Richtung Röthbachfall gesehen

Wimbachklamm

Immer wieder zog es uns in die engen Bachtäler. Nachdem wir bereits von der Almbachklamm sehr beeindruckt waren, mussten wir zugeben - die Wimbachklamm konnte das Ganze noch steigern. Überall gab es Gebirgsstelzen und Wasseramsel. Und erst die vielen Gebirgspflanzen: Unmengen verschiedener Orchideen, Enziane, Alpenrosen, ja selbst Alpenveilchen und Türkenbundlilie konnten wir entdecken. Nationalpark halt.

viele, viele bunte Blumen

Sehr empfehlenswert ist auch die Gegend um Ramsau mit dem Hintersee. Idylle pur. Die Männer zeigten sich hier sportlich und erwanderten die 1000 m Höhenunterschied bis auf den Blaueisgletscher. Die Frauen spielten derweil am Bach, bevor wir uns mit Blick auf das berühmte Ramsauer Kirchlein bei Kaffee und Kuchen wiedertrafen.

Kanada? Hintersee!

Am Blaueisgletscher gab es noch jede Menge Schnee

Ein ganztägiger Busausflug führte uns dann noch eine Etage höher in Richtung Großglockner (3798 m NN) nach Österreich. Viele Serpentinen, kaum noch Bäume, dafür majestätische Gipfel und noch allerhand Schnee. Gigantisch! An der Franz-Josephs-Höhe vergnügten wir uns mit den Murmeltieren, sahen Steinböcke, Bergpieper und den berühmten Alpenrausch.

Murmeltierfütterung

Großglockner und Gletscher

Wir haben selten so einmütig beschlossen: hier müssen wir irgendwann noch einmal her. Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen, von der Gegend, von der Freundlichkeit der Eingeborenen, von der nahezu perfekten touristischen Infrastruktur usw. usf. Von diesem Urlaub werden wir mit Sicherheit noch jahrelang schwärmen.